(Radio Passioni) – Non si può dire che non se ne intenda, di radio. Stamane sono inciampato in questa intervista del Tages Anzeiger all’imprenditore radiofonico svizzero Roger Schawinski, un tipo dalle sette vite. Per “illuminare” la sua Zurigo con un segnale radiofonico privato, negli anni Settanta salì sulle cime italiane del Pizzo Groppera con un impianto superpotente per sparare a quasi 200 km di distanza i programmi della sua prima celebre avventura, Radio 24. Oggi Schawinski è ritornato a farsi sentire conquistando una licenza commerciale per la Svizzera tedesca e dichiara baldanzoso che Radio 1 (il contatore è tornato indietro) non ha affatto problemi di budget pubblicitario. L’intervista al patron di Radio 1 viene pubblicata in un dossier sulla crisi finanziaria. «Ma quale crisi?” minimizza Schawinski, “la crisi del mercato pubblicitario colpisce duramente” [letteralmente, “come un randello”] le riviste, la stampa, i mezzi sopravvalutati. Gli inserzionisti sanno che con la radio possono risparmiare. La radio sa approfittare delle crisi.»Certo uno può anche ipotizzare che Scahwinski stia giocando una partita facile in un mercato iperregolato, in cui il titolare della licenza radiofonica deve offrire molte garanzie ma in cambio è tutelato contro le interferenze, il suo bacino di utenza è sicuro, la qualità del segnale studiata scientificamente, i concorrenti non abbondano e alla radio pubblica è fatto divieto di trasmettere pubblicità. In un mercato diverso, magari con qualche concorrente in più, Schawinski forse farebbe meno il gradasso.
Eppure il discorso ha una sua validità. Schawinski critica ferocemente le strategie Internet che molti giornali hanno imboccato più per paura che per ragionamento. «Si stanno suicidando per paura della morte,» ironizza Schawinski, che si permette il lusso di dichiararsi scettico su un mezzo, Internet appunto, ritenuto “freddo” se paragonato a una radio calda, emozionale e soprattutto «altrettanto veloce. In più la radio ha il vantaggio di essere accessibile ovunque, anche in auto.» Nessun grande giornale sta guadagnando una lira su Internet, dice Schawinski riferendosi al New York Times, il cui fatturato pubblicitario su Web è in calo e che ha già deciso di ritornare a pagamento. I giornali hanno cominciato a perdere lettori e non hanno fatto nulla per riconquistarli, valorizzando al massimo la risorsa stampata. Ma anche la radio commerciale oggi è penalizzata, chiede l’intervistatore: perché l’emittente pubblica DRS ha un seguito molto maggiore. «Intanto perché io a Zurigo riesco ad ascoltarla su dieci frequenze”, è la risposta un po’ piccata. “E poi perché oggettivamente i privati hanno investito poco in innovazione, collaboratori e qualità dei programmi.» Schawiski sottolinea anche di non essere affatto preoccupato per l’audience di Radio 1, che dopo una partenza bruciante si è attestata su un valore pari a due terzi del pubblico dei primi giorni. Normale effetto lancio, secondo il proprietario, Radio 1 si consolida su valori di audience di tutto rispetto.
La stazione, aggiunge l’Anzeiger, sta per attivare un nuovo impianto nell’area di Zürich-Glarus e non ha del tutto perso le speranze di ottenere una licenza in canton Argovia e soprattutto nei Grigioni, il cantone romancio. Uno che nel 2009 ha il coraggio di affermare che Internet è sopravvalutata merita rispetto, se non altro.
Dossier: Finanzkrise
«Sie begehen Selbstmord aus Angst vor dem Tod»
Interview: David Vonplon
Krise – welche Krise? Laut Roger Schawinski kann sich das Medium Radio auch im Internetzeitalter bestens halten. Für andere Medien komme es dagegen knüppeldick.
Roger Schawinski ist zuversichtlich, schon in der zweiten Hälfte 2009 mit Radio 1 auch ausserhalb des Zürcher Stadtgebiets auf Sendung zu gehen. «Es geht überraschend zügig voran», erklärt der Medienprofi gegenüber Newsnetz/Tagesanzeiger.ch. Schawinski erhielt vor wenigen Monaten die Konzession für das Sendegebiet Zürich-Glarus. Es ist fünf Mal grösser als das heutige.
Schawinski hat noch nicht die Hoffnung aufgegeben, auch im Aargau und in Graubünden mit seiner Radiostation auf Sendung zu gehen. Dies obwohl die Sender der regionalen Medienhäuser AZ Medien und Südostschweiz Medien dort den Zuschlag vom UVEK erhalten haben. Seine zwei Beschwerden gegen den Entscheid sind noch hängig. Schawinksi rechnet damit, dass das Bundesverwaltungsgericht den Entscheid des Bakom korrigiert: «Wir können sehr gute Argumente vorlegen.»
Ein massiver Ausbau der Redaktion von Radio 1 ist aufgrund der starken Ausdehnung des Sendegebiets ist nicht geplant: «Wir haben von Anfang an grosse Vorleistungen erbracht und besitzen bereits jetzt ein hochklassiges Radioprogramm», so Schawinski. Geplant ist aber eine Stärkung der regionalen Berichterstattung.
Herr Schawinski, die Medienbranche befindet sich in der Krise – Wie stark leidet auch Radio 1 unter schwindenden Werbeeinnahmen?
Gar nicht. Wir haben das Werbebudget übertroffen, das ich vor dem Sendestart im März erstellt und im Bakom eingereicht habe. Im Dezember hatten wir unseren besten Monat überhaupt, und wir liegen auch im Januar über Budget.
Wie erklären Sie sich das?
Zum einen honoriert man unser Programm. Zum anderen profitiert das Medium Radio insgesamt von der Krise. Für die überteuerten Zeitungen und Zeitschriften kommt es hingegen knüppeldick: Die Werbeauftraggeber verfügen dort weder über harte Mediendaten noch über günstige Anzeigenpreise. Sie investieren deshalb in diesen Zeiten, wo gespart werden muss, in attraktivere, günstigere Medien. Dazu gehört das Radio. Nun begehen die in Panik geratenen Zeitungen mit ihrer aggressiven Internetstrategie Selbstmord aus Angst vor dem Tod: Ich lese etwa am Abend auf Newsnetz jeweils jene Artikel gratis, für die ich zwölf Stunden später bezahlen soll. Das kann nicht lange gut gehen.
Was haben denn die Verlage für eine andere Alternative, als aufs Internet zu setzen?
Das Newsgeschäft wandert ohnehin ins Online-Medium ab. Die Medienhäuser sollten viel mehr auf die alten Stärken des Prints setzten und nicht die Klickzahlen im Internet als Grundlage nehmen für die Gewichtung der Artikel in der Zeitung. Wer das tut, degradiert das Printprodukt zur Zweitauswertung des Internets. Ich möchte allerdings auch nicht in der Haut der Verleger stecken: Die Milliardenverluste des Medienimperiums von Rupert Murdoch und die fatale Lage der «New York Times» zeigen eindrücklich, dass es für den Print wirklich Matthäus am letzten ist.
Ist der Krebsgang der Zeitungen selbstverschuldet?
Ich stelle nur fest, dass die Zeitungen sich in einer dramatischen Situation befinden: Solange ihre Renditen gut waren, haben sie nicht auf die rückläufigen Leserzahlen reagiert. Das war grob fahrlässig. Und nun, wo auch die Inserate schockartig eingebrochen sind, ist es sehr spät, um das Ruder noch herumzureissen. Alle Aktivitäten der jüngsten Zeit wirken extrem hilflos.
Als Newsmedium verliert aber auch das Radio gegenüber dem Internet an Bedeutung.
Das glaube ich nicht. Beide Medien sind gleich schnell. Im Unterschied zum Internet ist das Radio aber auch emotional und überall verfügbar, auch im Auto. Das Internet ist dagegen ein eher kaltes Medium, das in wirtschaftlicher Hinsicht zurzeit stark überbewertet wird. Die Euphorie wird schon bald abkühlen. Verleger Herbert Burda sagte letzte Woche am WEF ernüchtert, mit dem Internet verdiene man nur Pennys. Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Die Privatradios befinden sich in einer ungemütlichen Lage: Nach einer Hochphase verlieren sie stetig Hörer an die SRG-Sender. Woran liegt das?
Erstens: Wenn ich in Zürich herumfahre und im Autoradio herumzappe, kann ich auf gefühlten zehn Kanälen DRS 1 hören. Die SRG hat einfach die überwiegende Mehrzahl an Sendeplätzen sowie auch die besten Sender in der ganzen Schweiz. Die Privaten waren aber auch nicht innovativ. Man hat an der Qualität und an den Mitarbeitern gespart. Das war auch der Grund, weshalb ich wieder eingestiegen bin. Ich war und bin überzeugt, dass sich dieser rückläufige Trend nur mit Qualität umkehren lässt. Die Hörerzahlen von Radio 1 bestätigen dies.
Bei der Information werden Sie es doch nie aufnehmen können mit den SRG-Sendern. Privatradios können sich ein derart dichtes Korrespondentennetz nie leisten.
Falsch. Radio 1 hat Korrespondenten auf der ganzen Welt. Nur strahlen wir unsere Beiträge nicht wie DRS mit dem «Echo der Zeit» erst abends als Halbkonserve aus. Stattdessen bringen wir laufend und aktuell Beiträge von Korrespondenten von Bangkok über Washington bis hin nach Moskau. Darauf haben wir von Anfang an Wert gelegt. Das «Echo der Zeit» ist meiner Meinung nach etwas überbewertet. Oft hat es denn Anschein, als werden die Sendungen bloss abgefüllt. Die Qualität einzelner Sendungen ist deshalb stark schwankend.
Wenn die Sendung so langweilig und schlecht ist: Weshalb wird sie dann täglich von einem Millionenpublikum gehört?
Die haben 40 Jahre Vorsprung und strahlen ihre Sendung über hunderte Sender in der ganzen Schweiz aus. Wir haben bisher einen einzigen kleinen Sender auf dem Zürichberg. Zum Glück werden wir bald einen Sender auf der Felsenegg in Betrieb nehmen können, um unser kleines Sendegebiet endlich richtig versorgen zu können.
Radio 1 verfügt doch im Vergleich zu Radio DRS nur über einen Bruchteil der personellen Kapazitäten in der Redaktion. Das merkt auch der Hörer.
Bei Radio DRS arbeiten 250 Redaktoren, wir haben 12. Wir haben also eine anspruchsvolle Aufgabe, denen Paroli zu bieten. DRS-Chefredaktor Rudolf Matter erklärte in einem Interview, dass die Koordination der eigenen Arbeitskräfte für ihn so viel Zeit in Anspruch nehme, dass er kaum dazu komme, seine Sendungen zu hören. Das zeigt doch, wie unbeweglich die SRG-Sender sind. Im Gegensatz dazu sind wir viel schneller und beweglicher.
Radio 1 hat nach einem starken Start über ein Drittel seiner Hörer verloren. Der Verdacht: Viele Hörer sind nach anfänglicher Neugier wieder zu ihren früheren Stammsendern zurückgekehrt.
Wir profitierten am Anfang stark von der von uns geschürten Neugier und einer grossen Werbekampagne, so dass fast alle in Zürich unseren Sender einschalteten, um einmal reinzuhören. Das führte in den ersten Wochen zu sensationell hohen Hörerzahlen. Zwei Drittel dieser Hörer sind geblieben. Für uns ist das ein sehr gutes Resultat, besser als erwartet. Wir erreichen in einem Drittel des Sendegebietes etwa einen Drittel der Hörer der anderen Zürcher Sender. Damit ist unser Start gelungen.
Ist es Ihr erklärtes Ziel, die Nummer 1 im Zürcher Radiomarkt zu werden?
Unser Ziel wird es sein, nach der Umsetzung der grossen Konzession in der Spitzengruppe mitzuspielen. Wir sind uns bewusst, dass die Macht der Gewohnheit gross ist. Radio 24 hatte von Anfang an eine sehr grosse Ausstrahlung, es prägte ganze Generationen. Wie Sie wissen, war ich daran nicht ganz unbeteiligt. Es dauert nun etwas, bis wir allen Leuten erklärt und bewiesen haben, dass Radio 1 die Inhalte und das Feuer liefert, die Radio 24 früher auszeichneten. Radio 1 bietet nun die langen Wortsendungen an, wir haben die besten Redaktoren und Moderatoren. Ich bin sicher, dass sich Qualität wieder durchsetzen wird, und dass wir so auch diesmal die Nummer 1 werden.
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Radio 1 bald auch im Glarnerland
Roger Schawinski ist zuversichtlich, schon in der zweiten Hälfte 2009 mit Radio 1 auch ausserhalb des Zürcher Stadtgebiets auf Sendung zu gehen. «Es geht überraschend zügig voran», erklärt der Medienprofi gegenüber Newsnetz/Tagesanzeiger.ch. Schawinski erhielt vor wenigen Monaten die Konzession für das Sendegebiet Zürich-Glarus. Es ist fünf Mal grösser als das heutige.
Schawinski hat noch nicht die Hoffnung aufgegeben, auch im Aargau und in Graubünden mit seiner Radiostation auf Sendung zu gehen. Dies obwohl die Sender der regionalen Medienhäuser AZ Medien und Südostschweiz Medien dort den Zuschlag vom UVEK erhalten haben. Seine zwei Beschwerden gegen den Entscheid sind noch hängig. Schawinksi rechnet damit, dass das Bundesverwaltungsgericht den Entscheid des Bakom korrigiert: «Wir können sehr gute Argumente vorlegen.»
Ein massiver Ausbau der Redaktion von Radio 1 ist aufgrund der starken Ausdehnung des Sendegebiets ist nicht geplant: «Wir haben von Anfang an grosse Vorleistungen erbracht und besitzen bereits jetzt ein hochklassiges Radioprogramm», so Schawinski. Geplant ist aber eine Stärkung der regionalen Berichterstattung.