Cartellino giallo per Padre Rydzyk (Radio Maryja)

La procura di Torun, la città dove ha sede la controversa emittente di Tadeusz Rydzyk, avrebbe aperto un’inchiesta dopo la denuncia della Lega delle comunità religiose ebraiche.


da Radio Passioni

Il vento sta cambiando sulla Polonia dell’ultraclericale (agli amici di Avvenire: non lo dico io, lo scrive la FAZ in questa lunga corrispondenza da Varsavia) Radio Maryja. La procura di Torun, la città dove ha sede la controversa emittente di Tadeusz Rydzyk, avrebbe aperto un’inchiesta dopo la denuncia della Lega delle comunità religiose ebraiche. I giudici dovranno stabilire se il frate redentorista Rydzyk e il suo impero mediatico hanno fatto propaganda antisemita. Sono anni che Rydzyk cavalca con disinvoltura i peggiori risvolti del cattolicesimo polacco, invocando personalmente censure e anatemi contro il nemico di sempre, l’avido ebreo. Con una variante significativa: oggi a ricevere gli strali non sono solo gli ebrei. Anche tedeschi, comunisti e liberali ricevono la loro brava dose di maledizioni radiofoniche. Il fatto che le comunità israelite, o meglio quel poco che ne è rimasto, chieda oggi una compensazione per le perdite economiche subite dai tedeschi prima e dai comunisti poi, proprio non va giù al potente direttore di Radio Maryja; che dal canto suo non disdegna di chiedere aiuti statali e fondi europei per le sue nobili iniziative, inclusa una scuola di giornalismo che curiosamente insegna gli stessi toni antisemiti del padre fondatore (anche questo lo scrive la FAZ). Seminare vento, da quelle parti, di solito porta a tragici raccolti di tempesta. E ora il vento sta girando, Padre Tadeusz. Al punto, rivela ancora la Frankfurter Allgemeine, da mettere in forse il suo ferreo controllo delle linee editoriali del gruppo (un canale televisivo, oltre a Radio Maryja). Mentre la Polonia discute con passione i libri di Jan Tomasz Gross, storico e sociologo di Princeton, nato da padre ebreo polacco e madre eroina di guerra ed emigrato negli Stati Uniti negli anni Sessanta durante le campagne antisemite del Partito Comunista, i superiori di Rydzyk si interrogano sull’opportunità di mantenere in carica una figura tanto carismatica quanto scomoda. “Forse non lo spediranno in missione in Nuova Guinea,” scrive la FAZ riportando i desiderata di alcuni commentatori. Ma intanto – come scrive il giornale più critico di Radio Maryja, la Gazeta Wyborcza, in questo articolo della sua edizione in lingua inglese – Ryszard Bożek il nuovo “provinciale” dell’ordine dei Redentoristi ha auspicato che finalmente Radio Maryja cominci a parlare a tutti, senza ostracismi.
A proposito di Gross. Lo storico ha pubblicato, in inglese e in polacco, diversi volumi focalizzati sui rapporti tra polacchi ed ebrei durante e dopo la guerra mondiale. Nel penultimo racconta del massacro di Jedwabne, avvenuto nel 1941, in piena guerra. La storia voleva che a eseguirlo fossero le squadre della morte naziste, ma non fu così. Furono i polacchi a raccogliere circa 500 ebrei e a ucciderli. Alcune decine a bastonate, il grosso rinchiuso in un granaio e bruciato vivo, con il kerosene.

„Radio Maryja“
Widerstand gegen „Pater Direktor”
Von Konrad Schuller, Warschau

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21. Februar 2008 „Die kommen zu Ihnen und sagen: ,Gib den Anorak her. Hose runter! Gib her! Gib die Schuhe her!’“ – Der das gesagt hat, ist Polens bekanntester Journalist, der Redemptoristenmönch und Medienunternehmer Tadeusz Rydzyk, „Pater Direktor“ des rechtskatholischen Senders „Radio Maryja“ und der Fernsehstation „Trwam“.
Der aber, der da nach Rydzyks Überzeugung „kommt“, um dem Gläubigen sein letztes Hemd vom Leib zu holen, ist das Zerrbild der polnischen Ultraklerikalen: der „Jude“, der sich mit dem „Deutschen“ über das katholische Polen hermacht, um das Land zu plündern.

Hasstiraden gegen das jüdische Volk

Im vergangenen Jahr ist eine heimlich mitgeschnittene Aufnahme dieser Tirade – vermutlich vorgetragen vor Studenten der von Rydzyk gegründeten „Hochschule für Kultur in Gesellschaft und Medien“ – an die Öffentlichkeit gelangt. Rydzyk malt darin nicht nur das Gespenst des gierigen Juden an die Wand, der „65 Milliarden“ aus Polen herauspresst; er wirft der liberalen „Gazeta Wyborcza“ (und damit ihrem jüdischen Chefredakteur Adam Michnik) „talmudistische“ Verlogenheit vor und empfiehlt der Gattin Präsident Kaczynskis, sich der „Euthanasie“ zu überantworten, weil sie Abtreibung nicht bedingungslos genug ablehne.
Diese Suada könnte Rydzyk jetzt zum Verhängnis werden. Die Staatsanwaltschaft in der nordpolnischen Stadt Thorn (Torun), dem Sitz von „Radio Maryja“, hat auf Antrag des Bundes Jüdischer Glaubensgemeinden in Polen ein Strafverfahren wegen Beleidigung des jüdischen Volkes gegen Rydzyk eröffnet. Das ist ein Zeichen: Im seit Jahren andauernden Konflikt um „Radio Maryja“ beginnen sich die Gewichte zuungunsten des Predigers zu verschieben.

Antisemitische Ausfälle des Paters

Die Position des Direktors und seines Senders ist seit rund einem Jahr immer heikler geworden. Zwar hat sein unmittelbarer Vorgesetzter, der Redemptoristenprovinzial Zdzislaw Klafka, die Aufnahmen von Rydzyks Vortrag unmittelbar nach der Veröffentlichnung noch als „Provokation“ und „Manipulation“ abgetan. Doch in der Zwischenzeit ist in Kirche und Gesellschaft die Überzeugung gewachsen, die wiederkehrenden antisemitischen und antideutschen Ausfälle von „Radio Maryja“ wögen schwerer als die seelsorgerischen Verdienste des Senders.
Polen macht gegenwärtig eine atemberaubende Öffnungsphase durch, und die Wahlniederlage der von „Radio Maryja“ offen unterstützten nationalen Rechten hat bewiesen, dass immer weniger Menschen sich im steinzeitlichen Dorfklerikalismus des Senders wiederfinden. Seit 2003 ist seine Hörerschaft von 1,28 Millionen auf unter eine Million geschrumpft.

Der Papst profitierte lange von Rydzyks Charisma

Aber auch in der Kirche selbst beginnt der Widerstand zu wachsen. Papst Johannes Paul II. hatte Rydzyk noch gewähren lassen. Dessen antisemitische Ausfälle widersprachen zwar seinem großen Anliegen, der Öffnung der Kirche für den Dialog mit dem Judentum, aber die Bindekraft, die Rydzyk auf den Dörfern entfaltete, war für die Kirche ein wertvoller Schatz. Nach Wojtylas Tod blieb die Situation in der Schwebe. Wichtige Kirchenleute, etwa der frühere Sekretär des Heiligen Vaters, Kardinal Dziwisz, kritisierten zwar den Sender, und Papst Benedikt XVI. wies vielsagend auf die Pflicht kirchlicher Medien zur parteipolitischen Neutralität hin.
Da aber die katholische polnische Nationalkirche seit dem Tod Karol Wojtylas ohnehin eine Glaubwürdigkeitskrise durchmacht (die mangelnde Aufklärung ihrer punktuellen Verstrickungen zur Zeit des Kommunismus führte vor einem Jahr zum Rücktritt des Warschauer Metropoliten Wielgus), hat der zwischen Konservativen und Erneuerern zerrissene Episkopat sich lange gescheut, eine weitere Front zu eröffnen und offensiv gegen Rydzyk vorzugehen.

Hat die polnische Kirche Pogrome an Juden zugelassen?

Doch hat sich einiges verändert. Polen diskutiert seit Wochen die These des Publizisten Jan Tomasz Gross, der zufolge der auch in Polen immer wieder aufflammende Antisemitismus der Kriegs- und Nachkriegszeit nur deshalb Hunderte von Pogromopfern fordern konnte, weil die Kirche und an ihrer Spitze der legendäre spätere Primas Kardinal Wyszynski das stillschweigend zugelassen hätten. Gross wird zwar von der Rechten für diese Behauptung wütend attackiert, doch die Gesellschaft nimmt zur Kenntnis, dass er alle Anfeindungen publizistisch offenbar überlebt und sein Buch „Angst“ das Zeug hat, zum Bestseller des Jahres zu werden.
In dieser Lage hat sich nun offenbar auch die Kirche zum Handeln entschlossen. Nicht dass Rydzyk auf eine Missionsstation auf Neuguinea versetzt würde, wie es Kommentatoren vorgeschlagen haben; der Redemptoristenorden hat aber nach einer „Visitation“ im Auftrag des römischen Ordensgenerals Tobin beschlossen, „Pater Direktor“ so „einzurahmen“, dass die Kirche von dessen Charisma weiter profitiert, aber seine Ausfälle unter Kontrolle bleiben. Offenbar zu diesem Zweck hat die Warschauer Ordensprovinz Anfang Februar ihren mit Rydzyk verschworenen alten Provinzial Klafka durch den 44 Jahre alten Ryszard Bozek abgelöst.

„Wir müssen viel reifer werden“

Dieser weist zwar das Ansinnen, Rydzyk als Senderchef abzulösen, von sich, lässt sich aber mit Andeutungen zitieren, die für polnische Redemptoristen revolutionär klingen. Ohne Rydzyks permanente Feldzüge gegen Deutsche, Juden, Kommunisten und Liberale konkret zu nennen, sagte er, der besessene Drang gewisser Kreise, ständig mit irgendjemandem den „Kampf“ aufzunehmen, sei nicht nur „gefährlich“, sondern auch „krank“.
„Ständig stürzen wir uns im Namen Jesu Christi und der Jungfrau Maria in irgendwelche Gefechte“, stellte Rydzyks neuer Vorgesetzter fest. „Das ist nicht der richtige Weg. Wir müssen viel reifer werden. Nicht nur ,Radio Maryja’ steht heute vor dieser Aufgabe, sondern die ganze polnische Kirche.“ Dem „Pater Direktor“ werden die Antennen geklungen haben bei diesen Worten.

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